Pressemitteilung: Aktivist*innen seilen sich über A1 ab
An diesem Vormittag finden mehrere Aktionen über Autobahnen und Bundesstraßen in Richtung Bremen statt. Östlich von Bremen kletterten Aktivist*innen auf eine Schilderbrücke über der A1. Hintergrund der Aktionen ist die heute beginnende Verkehrsminister*innen-Konferenz, bei der das Land Bremen aktuell den Vorsitz innehat.
Um 9 Uhr seilten sich zwei der Klimaaktivist*innen an der Schilderbrücke auf Höhe Oyten ab. Sie verdeckten den Verkehrswegweiser mit einem Transparent, welches ein alternatives Schild zeigt: „Weiter wie bisher: Klimakatastrophe“ und „Jetzt abbiegen: Verkehrswende“. Hierdurch wollen sie darauf aufmerksam machen, dass die aktuelle Verkehrspolitik in Deutschland direkt in die Klimakatastrophe führt.
Bei der Verkehrsminister*innenkonferenz treffen sich die Verkehrsminister*innen der Länder mit der*m Bundesminister*in für Verkehr und digitale Infrastruktur. „Die Verkehrsminister*innen beschließen hinter verschlossenen Türen, welche neuen Autobahnen gebaut werden, während sie behaupten, die Verkehrswende zu planen“, sagt Klimaaktivist*in Kira M. „Ihre sogenannte Verkehrswende ist nichts als eine Antriebswende. Ich kann das einfach nicht mehr mit ansehen. Für wirklich nachhaltige Mobilität müssen wir weg vom Auto und hin zu inklusivem Fuß-, Rad- und ÖPN-Verkehr! Deshalb sorgen wir heute für ein auto-ärmeres Bremen.“
Mitstreiter*in Conny D. fügt hinzu: „Es ist vollkommen absurd, dass in Zeiten, in denen selbst wir im überaus privilegierten Deutschland die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren bekommen, hier weiterhin intakte Ökosysteme für neue Autobahnen zerstört werden. Die Dürresommer der vergangenen Jahre sind uns allen gut im Gedächtnis geblieben. Wenn wir noch länger auf diesem Planeten leben wollen, müssen wir unsere Wälder und Moore erhalten. Planungen wie die für die A1, die A20, die A49 und die A44 gehören begraben!“
Anstatt immer mehr Straßen zu bauen, sollte Priorität darauf gelegt werden, dass Menschen alle sozialen Leistungen in ihrer direkten Nähe erreichen können. Kindergärten, Schulen, Ärzt_innen und Supermärkte müssen lokal zugänglich sein. Der verbleibende Verkehr muss sozial gestaltet werden, das heißt auch, dass der öffentliche Nahverkehr massiv ausgebaut werden muss. ÖPNV muss barrierefrei, umsonst und für alle gut erreichbar sein. Autoverkehr und Parkplätze müssen aus den Städten verschwinden und Platz machen für Grünflächen, Spielplätze und Radwege.
Der Aktionstag heute reiht sich ein in eine Reihe von Aktionen und Proteste gegen die Verkehrspolitik Deutschlands. Erst im November 2020 hängten sich Aktivist*innen im ganzen Bundesgebiet von Brücken. Die Polizei reagierte mit zahlreichen Autobahn-Sperrungen und verursachte so kilometerlange Staus.
Die Aktion auf der A1 dauert in diesem Moment noch an. Vor Ort steht ein*e Aktivist*in für Interviews zur Verfügung.
Für weitere Informationen zu der Aktion stehen wir gerne auf folgenden Kanälen zur Verfügung:
Telefon vor Ort: 015739121689 und 015739121688.